Proben trotz Corona

Die Probe für die Hochzeit hatte uns dazu ermutigt, auch weiterhin bei gutem Wetter im Freien zu proben. Jens bot uns freundlicherweise an, in seinem Hof zu proben, der groß genug ist, die Abstandsregeln einzuhalten. Die Nachbarn wurden informiert und lauschten unserer etwa einstündiger Probe zum Teil von ihren Balkons. Bei gutem Wetter ist es uns also möglich, ein bisschen Normalität zu leben und unseren Ansatz zu trainieren.

Probe unter Segeln

Bis zum Start der Sommerferien hatten wir jeden Freitag Glück, dass das Wetter Outdoor-Proben zuließ. Der letzte Freitag im Juli war der bisher heißeste Tag des Jahres 2020. Unser findiger und technisch bestens ausgestatteter Vorstand Jens bot uns eine Beschattung, die ihresgleichen sucht.

Die Proben machen viel Spaß, wir erarbeiten neues Repertoire unterschiedlicher Stilrichtungen aus dem „Bläserheft 2017“. Solange das Wetter es zulässt, werden wir auch in den Sommerferien weiterproben.

Update 1. September 2020:

Nur ein Mal musste die Probe wegen Regen ausfallen, ansonsten war das Wetter immer günstig. Doch nun wird es abends schon kühl und wir wissen nicht, wie lange wir noch draußen proben können. Noch sind Indoor-Proben nicht empfohlen und es stellt sich die Frage, wie sich der Rest des Jahres gestaltet, auch schon mit Blick auf Weihnachten. Es ist ziemlich sicher, dass es in diesem Jahr keine Weihnachtsgottesdienste im herkömmlichen Stil geben wird.

Schlagt schnell die Note uff, s`werd ball dunkel …

… heisst es Mitte September und obwohl wir schon um 18:30 Uhr mit unseren Proben beginnen, müssen wir uns ranhalten, um unser Programm durchzuarbeiten.

Am 18. September mussten wir leider die Ehefrau eines Bläsers auf dem Friedhof verabschieden. Mit einem Vorspiel zu „Bleib bei uns Herr“ von Traugott Fünfgeld, „Befiel du deine Wege“ und dem Schlußchoral aus der Johannespassion „Ach Herr, lass dein lieb Engelein“ konnten wir der Familie hoffentlich ein wenig Trost spenden.

Erster Auftritt trotz Corona

Dieser war am 19.9.2020 der Abschied von Thilo Ratai, der einige Jahre den Kirchenchor leitete und wir mit ihm und auch dem Chor immer wieder gemeinsame Gottesdienste oder Konzerte gestalteten. Wegen der eingeschränkten Personenzahl in der Kirche wurden 2 Gottesdienste angeboten und da konnten wir die „Lüftungspause“ nutzen, um vor der Kirche unter Wahrung der Abstandsregeln ein paar Stücke zu spielen und das bei bestem Herbstwetter. Dazwischen gab es Dankesworte und so gestaltete sich der Abschied zu einer launigen Veranstaltung, die sowohl uns als auch den Zuhörern nach der langen Pause gut gefallen hat.

Hochzeit im Thaddenpark

Am 20. Juni feierten Dominik und Sarah ihre Trauung im Thaddenpark mit entsprechenden Abstand und Mund-Nasenschutz. Das Wetter war gut, sodass die Trauung im Freien vor der Kapelle des Thaddenparks stattfinden konnten. „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ – unter diesen Klängen zog die Braut mit ihrem Vater zum Altar. Auch alle anderen Lieder durften von der Gästeschar nicht gesungen, höchstens gesummt werden, selbst im Freien muss die Aersolbildung vermieden werden. Diakon Thomas Pilz gestaltete den geistlichen Teil der Trauung sehr persönlich. Mit „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“ zum Auszug endete für uns der erste Einsatz nach vielen Wochen.

Langsam geht es wieder los …

Lange vor der Pandemie mit Corona hatte uns unser ehemaliger Bläser Dominik Dommermuth angefragt, ob wir am 20. Juni bei seiner Hochzeit spielen würden. Dies wurde bei der Generalversammlung im Januar besprochen und es fand sich eine kleine Schar, die sich dazu bereit erklärten. Bis kurz vor dem Termin war es nicht klar, ob und wie ein Musizieren bei immer noch recht strengen Coronaregeln möglich sein würde.

Die erste Probe dazu fand am 19. Juni im Hof unseres Vorstandes Jens statt, der inzwischen Vater einer kleinen Tochter geworden war.

5 Bläser waren anwesend und wir erarbeiteten ein choralgebundenes Programm für die Trauung.

Shutdown durch Covid-19

Und dann kam Corona oder auch Covid-19 genannt, der Virus, der schlichtweg alles zum Erliegen brachte und ebenfalls vorerst und nicht absehbar unsere komplette Jahresplanung zunichte machte. Proben, Gottesdienste und Auftritte jeder Art wurden ab dem 13. März 2020 untergesagt, zu Hause bleiben und Abstand halten war die Devise.

Ostern ohne Blasen auf dem Friedhof und ohne Gottesdienst war bisher undenkbar und in diesem Jahr dank des Shutdowns leider Realität. Bis weit nach Pfingsten reichte diese Verordnung, Aufenthalte oder gar Proben in geschlossenen Räumen war wegen der Aerosolbildung untersagt, Abstandsregeln hätten in Gottesdiensten (die meist nur online stattfanden) und bei Proben eingehalten werden müssen, die nicht zu realisieren waren.

Da wir ja auch (noch) kein Gemeindehaus haben in Edingen, war an Probe nicht zu denken. Erst im Juni wurden die Regeln auch von der Landeskirche gelockert, zumindest im Freien war mit entsprechendem Abstand wieder eine Probe möglich.

In vielen Bereichen des alltäglichen Lebens spürte jeder, was jetzt plötzlich fehlte und vor Corona so selbstverständlich, ja auch beliebig war. Die Proben und die Auftritte in Gottesdiensten oder bei Festen und auch die Pflege der Gemeinschaft gehörte definitiv zu den Dingen, die jeder Bläser oder Sänger nun schmerzlich vermisste.

Gerneralversammlung 2020

Nachdem der Vorstand schon eine Sitzung hatte und eine mögliche Jahresplanung erstellt hat, wurde diese Planung dem Chor und den Kirchengemeinden Edingen und Neckarhausen am 17. Januar vorgestellt. Als Gäste dabei waren Herr Pfarrer Kreißig und Mitglieder des Kirchengemeinderats aus Edingen. Getagt wurde wieder im Saal des Gemeindehauses in Neckarhausen,der uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde.

Neben der Besprechung der Termine fand auch die (Wieder-)Wahl des 1.Vorstandes Jens Nader statt und der Chor ist sehr dankbar, dass Jens diese Aufgabe weiter übernimmt trotz beruflicher und familiärer Auslastung.

Zur Stärkung hatte Heike Fleischkäse und Brötchen besorgt, Thomas die Getränke. Wie immer verlief die Sitzung harmonisch

2020 beginnt-1. Probe

Erfreulich viele Bläserinnen und Bläser fanden sich am 10.1.2020 zur 1. Probe ein und so konnten wir in guter Besetzung Literatur aus verschiedenen Epochen einfach mal anspielen und neues Repertoire erarbeiten. Es wurde viel gelacht und gescherzt und folgender Dialog hatte besondere Situationskomik:

Bläserin: O je, in dem Stück wechseln ja die Vorzeichen Chorleiter: du wirst ja wohl mit einem Kreuz kein Problem haben Bläserin: ich nicht, aber du vielleicht schon 🙂 (Vorzeichen werden gerne beim Spielen vergessen, was dem Chorleiter dann wiederum die Sorgenfalten ins Gesicht-respektive in die Ohren- zeichnet)

Wir probten auch den Spiritual „On my way to heaven“ ,aber es klang erstmal eher nach „On my way to hell“ oder „No way back from hell“. Aber wir werden es noch schaffen, in die richtige Richtung zu spielen. 😉

1. Weihnachtsfeiertag

Unser letzter Auftritt im Jahr ist der 1. Weihnachtsfeiertag, den wir traditionell ohne Orgel spielen, also Liturgie und alle Verse der Lieder und auch das Abendmahl. Albrecht Merdes hatte wieder sehr schöne Stücke ausgesucht-Verbum Caro facto es- zum Eingang und zum Ausgang die festliche Bearbeitung eines englischen Weihnachtsliedes als sehr würdiges Ausgangsstück. Mit diesem festlichen Gottesdienst beendeten wir das Jahr 2019.

Platzblasen an Heiligabend

Am 24.12. regnete es den ganzen Vormittag ununterbrochen. Man befürchtete schon ein sehr feuchtes Platzblasen, doch,oh Wunder, pünktlich zum Start kam die Sonne hinter den Wolken hervor und wir konnten, bis auf einen sehr kurzen Schauer, bei angenehmen Temperaturen unsere Weihnachtslieder an den üblichen Plätzen spielen. Überall hatten wir reichlich Zuhörer, die sich über unser Spiel freuten. „Jetzt kann es Weihnachten werden“ hörten wir mehr als einmal. Beim Abschlussblasen um 16:00 Uhr auf dem Friedhof spielten wir vor einem großen Publikum.

Ehrungsgottesdienst am 3.Advent

Für die Ehrung langgedienter Bläser und unseres Dirigenten bereiteten wir in Absprache mit Pfarrer Kreissig einen festlichen Gottesdienst zum 3. Advent vor. Der Posaunenchor spielte zu diesem Anlass im Altarraum. Begonnen wurde mit einem Doppelchor (Magnificat) des barocken Komponisten Adriano Banchieri, Lieder und Liturgie wurden komplett begleitet und nach der Predigt wurden die Ehrungen durch den Bezirksobmann des Kirchenbezirks Heidelberg, Dr. Klaus-Dieter Block vorgenommen. Geehrt wurden:

Joachim Laube für 60 Jahre

Dieter Müller und Reinhold Hemberger für 50 Jahre

Ute Back und Donate Jakoby für 40 Jahre

Jens Nader und Volker Schattke für 25 Jahre treuen Bläserdienst

sowie Albrecht Merdes für 40 Jahre Chorleitung.

Heike Stephan, Jens Nader und Johannes Jakoby richteten persönliche Worte an die Geehrten, bevor wir nach dem Segen zum Ausgang von G.F.Händel „Tochter Zion, freue dich“ in einer sehr festlichen Fassung spielten.

Alle Geehrten waren sich einig, dass statt Geschenken ein neuer Notensatz angeschafft werden soll

Anschließend ging es noch zum gemeinsamen Mittagessen, wo die Feier in gelöster Atmosphäre ausklang.