Wieder geht es los oder „Soll ich jetzt noch zählen lernen??“

Wieder geht es los oder „Soll ich jetzt noch zählen lernen??“

Seit Juni dürfen wir wieder proben-mit Hygienekonzept und Auflagen der Landeskirche. Zum Glück spielt das Wetter mit und die Proben können bei Jens im Freien stattfinden. Die meisten Bläser sind wieder im Einsatz und es bleibt sehr zu hoffen, dass auch die anderen wieder dazustoßen.

Begonnen haben wir mit Giovanni Gabrieli und Claudio Monteverdi, 2 gewaltigen Doppelchören, die viel Aufmerksamkeit und Zählen bei häufigen Taktwechseln erfordern. Auf die Notwendigkeit des Zählens hingewiesen, sagte der Trompeter am 1.Pult, der seit 50 Jahren im Edinger Posaunenchor bläst, oben angeführtes Zitat. Irgendwo hat er recht-oder? Wenn`s doch 50 Jahre „ohne“ ging. Am Ende klappt es dann doch……

Nun hoffen wir auf einen dauerhaften Probenbetrieb und hohe Impfbereitschaft unter den Bläsern ohne Lockdown trotz der drohenden „Deltavariante“

Ostern 2021

Mehr als ein Jahr ist seit Beginn der Pandemie vergangen und inzwischen hat uns die 3. Welle des Virus und seinen Mutanten fest im Griff, was bedeutet, dass auch in diesem Jahr Gottesdienste und Musik nur sehr eingeschränkt möglich sind. Daher wurden die regionale Osterfeier auch nur online übertragen und da es sich um einen gemeinsamen Gottesdienst der fünf Gemeinden handelte, spielten auch nur einige Bläser aus Ladenburg.

Im Jahr 2021 angekommen

Das Jahr 2021 begann, wie das alte aufgehört hatte, nämlich still und leise. Kein Feuerwerk und das Versammlungsverbot an Silvester sowie die Verlängerung des Lockdowns – und die Infektionszahlen mit Covid-19 steigen immer weiter. Zwar wurde vor einigen Tagen der erste Impfstoff zugelassen, doch der ist vorerst sehr begrenzt vorhanden, sodass es noch eine Weile dauern wird, bis man die gewünschte Herdenimmunität erreicht hat und der „Normalbetrieb“ wieder aufgenommen werden kann. Heike hatte die Idee, einen Online-Stammtisch per Zoom anzubieten und so trafen sich einige Bläser zum Austausch am heimischen Computer oder Tablet. Dabei soll es vorgekommen sein, dass eine Teilnehmerin in ihrem Sessel vom Schlaf übermannt wurde und dadurch einen kurzen Filmriss hatte.

Bei diesen virtuellen Treffen wurde auch unser Jubiläum „100 Jahre Posaunenchor Edingen“ geplant und besprochen, das 2022 stattfinden soll.

Nun steht Ostern 2021 am 4.4.2021 vor der Tür und die Inzidenz steigt weiterhin dank der verschiedenen Mutationen, die der Virus durchläuft, die Impfungen laufen schleppend und so wird es auch in diesem Jahr leider keine Auferstehungsfeier auf dem Friedhof oder einen Ostergottesdienst geben.

Lang, lang ist’s her

Besuch bei unserer Partnergemeinde Walsleben in Sachsen-Anhalt 1. bis 5. Juni 2011

Posaunenchorfahrt nach Walsleben 2011

Teilnehmer: Albrecht und Ellen, Jens und Chrissi, Georges Wild, Herbert und Renata, Georg Ehlert, Jürgen Bordne, Ingeborg, Familie Jakoby, Dieter, Margarit und Katharina

Mittwoch, 1. Juni 2011

Pünktlich um 13 Uhr starteten wir mit 2 Kleinbussen von Edingen Richtung Walsleben (ca. 650 km), wo wir wegen des starken Verkehrs erst um 21 Uhr eintrafen. Wir bezogen unser Quartier in einem Schwesternwohnheim in Neuruppin und gingen dann noch in die Pizzeria gegenüber zum Abendessen.

Donnerstag, 2. Juni 2011

Nach einem kurzen Frühstück fuhren wir über holprige Wege mit tiefen Wasserpfützen (Jürgen befürchtete schon, dass er danach das Auto putzen müsse) zum Bertikower See, wo traditionell der Himmelfahrtsgottesdienst des Kirchenkreises mit Bläserbegleitung gefeiert wird.

An einem idyllischen Platz stimmten wir zum Quaken der Frösche und Gezwitscher der Vögel einen vielstimmigen Gesang an. Da die Kirchengemeinde Walsleben nur einen sehr kleinen Posaunenchor hat, waren wir als Verstärkung willkommen.

Bei den Abkündigungen erfuhren wir, dass wir am Nachmittag im Pfarrgarten ein Konzert geben sollen, das auch schon in der Zeitung angekündigt war.

Nach dem Gottesdienst gab es Würstchen und Kuchen am See.

Zurück in Walsleben wurden wir dann auch schon wieder mit Kaffee und Kuchen, den Gemeindeglieder für uns gebacken hatten, verwöhnt.  Das schöne Wetter lud alle zum Verweilen ein und es gab nette Kontakte und gute Gespräche.

Nun kamen die Zuhörer und wir mussten also das angekündigte Konzert spielen – vom Blatt – Märsche und Volkslieder und zum Schluss noch ein paar Choräle aus dem braunen Buch.

Auch wenn nicht jeder Ton perfekt war – uns hat es Spaß gemacht und den Zuhörern hat es gefallen, es gab reichlich Applaus.

Abends wurde gegrillt und Salate und andere Köstlichkeiten – auch in flüssiger Form – aufgetischt. Als es dann kühl wurde, saßen wir noch lange am Feuer zusammen.

Freitag, 3. Juni 2011

Potsdam hieß unser heutiges Ziel, das wir nach gut einstündiger Fahrt erreichten und dort steuerten wir als erstes die Werkstatt des Trompetenbauers Martin Schmitt an, der jedoch selbst nicht anwesend war. Hier wurden schon etliche der Instrumente unseres Chores gebaut. Wir bekamen eine erstklassige  und interessante Führung und sahen, wie Instrumente gebaut und repariert werden und wieviel Arbeit und Geschick das erfordert.

Anschließend ging es bei Königswetter zum Park Sansoussis, einem Ensemble aus Schlössern und weitläufigen Gartenanlagen aus dem 18. Jahrhundert.

Aus Zeitgründen konnten wir nur die Orangerie, das prachtvoll ausgestattete Gästeschloss Friedrichs des Großen besichtigen.

Einige blieben danach zum Mittagsimbiss im Schlosspark, andere erkundeten die Innenstadt von Potsdam, wo wir uns später zur gemeinsamen Heimfahrt wieder trafen.

Abends ließen wir den Tag beim Spanier in Neuruppin ausklingen und saßen in der Abendsonne auf der Terrasse mit Seeblick und so geschah es auch, dass eine Teilnehmerin vergaß, ihre Sonnenbrille abzunehmen, als die Sonne schon lange untergegangen war, was zur allseitigen Fröhlichkeit beitrug.

Samstag, 4. Juni 2011

Wir trafen uns zu einer Probe in der Kirche, um den Gottesdienst vorzubereiten.

Danach wartete Michael mit großem Traktor und Kremserwagen auf uns.

Mit reichlich Getränken an Bord – ein Ricard war auch dabei – ging die Fahrt bei hochsommerlichen Temperaturen durch Feld, Wald und Flur und besonders die holprigen Strecken steuerten zur allgemeinen Erheiterung bei.

Der erste Halt nach einer Stunde war ein Forsthaus mitten im Wald (ehemaliges Stasidomizil), wo wir mit einem wunderbaren Mittagessen (Hirsch und Wildschwein) verwöhnt wurden, eingeladen von der Kreiskirchengemeinde.

Von dort aus unternahmen wir eine Wanderung bis nach Pfalzheim, einem kleinen Ort mit 56 Einwohnern, 15 davon Kirchenmitglieder, wo wir die kleine Dorfkirche besichtigten, die in liebevoller Kleinarbeit nach der Wende restauriert wurde und von der dortigen Kirchenältesten betreut und gepflegt wird. Hier spielten wir einige Choräle.

Der Friedhof Drumherum wurde fachmännisch begutachtet und auch probegerüttelt.

Diese Fahrt war ein harmonisches und unvergessliches Erlebnis.

Weiter ging es zur Temnitzquelle, mitten in der Wildnis, wo wir uns Kaffee und Heikes selbstgebackenen Kuchen schmecken ließen.

Viel zu schnell waren wir wieder in Walsleben und genossen den Kirchgarten, wo wir auch später schon wieder zu einem deftigen Abendbrot eingeladen waren. Bei Bier und Wein ließen wir unseren letzten Tag ausklingen. Einzig die Stechmücken waren ziemlich lästig.

Sonntag, 5. Juni 2011

Nach einer Anspielprobe feierten wir einen Gottesdienst, die Zahl der Gottesdienstbesucher und der Bläser war in etwa gleich. Mit 7 Liedern und bis zu 7 Strophen sowie Vor- und Nachspiel – ohne Orgel – taten wir an diesem Morgen etwas für unseren Ansatz.

Anschließend gab es zur Stärkung für die Reise noch Eintopf und Rhabarberkompott mit Vanillesauce und nach einem herzlichen Abschied ging es auf die lange Heimreise.

Unser Bus musste jedoch erst noch den Trabbi mit dem Storchennest suchen (Trabbi da, Nest weg) und auf dem Friedhof musste noch eine Rüttelprobe durchgeführt werden (Amtshilfe).

Gegen 22 Uhr trafen wir alle wohlbehalten in Edingen ein.

So ging ein gelungenerer und harmonischer Ausflug zu Ende. Die Gastfreundschaft, die wir dort erfahren durften, war beispielhaft.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen hier oder dort.

Die Outdoor-Saison geht zu Ende

Dank guten Wetters war es uns bis Ende September möglich, unsere Proben draußen in verkürzter Form abzuhalten, Jens stellte uns sogar Lampen zur Verfügung, sodaß wir auch im Dunkeln noch proben konnten. Aber irgendwann wurde auch das zu nass oder zu kalt und wir konnten in der Werkstatt unsere Proben abhalten. Doch leider gingen die Zahlen der Covid-19 Infektionen in Deutschland und anderswo immer weiter nach oben und so wurde es trotz strengem Hygieneschutzkonzeptes unserer Landeskirche immer schwieriger zu entscheiden, wie es nun verantwortungsvoll weiter gehen kann.

Am 16.10.2020 kam dann die Entscheidung des Vorstandes, die Proben auszusetzen und zu warten, ob und wie sich die Situation bis Weihnachten verändert, ob überhaupt Gottesdienste stattfinden können, indoor oder draußen, wie sieht es mit Platzblasen aus – kleine Gruppen? Weniger Stellen? Nur auf dem Friedhof mit kleiner Besetzung? Mit Pfarrer? Wir hielten uns bereit und waren für viele Möglichkeiten offen. Aber es kam anders. Die Zahlen stiegen weiter, ein Lockdown nach dem anderen, Geschäfte ab November geschlossen, keine Weihnachtsmärkte, nur das Nötigste offen … eigentlich unvorstellbar, aber leider wahr.

Also beschloss auch die Kirche zur Sicherheit und zum Schutz aller, alle Gottesdienste und Präsenzveranstaltungen abzusagen und auf „online“ umzustellen. Öffentliche Veranstaltungen waren nicht erlaubt und so hatten wir dieses Jahr im Advent und Weihnachten keinen einzigen Auftritt.

Proben trotz Corona

Die Probe für die Hochzeit hatte uns dazu ermutigt, auch weiterhin bei gutem Wetter im Freien zu proben. Jens bot uns freundlicherweise an, in seinem Hof zu proben, der groß genug ist, die Abstandsregeln einzuhalten. Die Nachbarn wurden informiert und lauschten unserer etwa einstündiger Probe zum Teil von ihren Balkons. Bei gutem Wetter ist es uns also möglich, ein bisschen Normalität zu leben und unseren Ansatz zu trainieren.

Probe unter Segeln

Bis zum Start der Sommerferien hatten wir jeden Freitag Glück, dass das Wetter Outdoor-Proben zuließ. Der letzte Freitag im Juli war der bisher heißeste Tag des Jahres 2020. Unser findiger und technisch bestens ausgestatteter Vorstand Jens bot uns eine Beschattung, die ihresgleichen sucht.

Die Proben machen viel Spaß, wir erarbeiten neues Repertoire unterschiedlicher Stilrichtungen aus dem „Bläserheft 2017“. Solange das Wetter es zulässt, werden wir auch in den Sommerferien weiterproben.

Update 1. September 2020:

Nur ein Mal musste die Probe wegen Regen ausfallen, ansonsten war das Wetter immer günstig. Doch nun wird es abends schon kühl und wir wissen nicht, wie lange wir noch draußen proben können. Noch sind Indoor-Proben nicht empfohlen und es stellt sich die Frage, wie sich der Rest des Jahres gestaltet, auch schon mit Blick auf Weihnachten. Es ist ziemlich sicher, dass es in diesem Jahr keine Weihnachtsgottesdienste im herkömmlichen Stil geben wird.

Schlagt schnell die Note uff, s`werd ball dunkel …

… heisst es Mitte September und obwohl wir schon um 18:30 Uhr mit unseren Proben beginnen, müssen wir uns ranhalten, um unser Programm durchzuarbeiten.

Am 18. September mussten wir leider die Ehefrau eines Bläsers auf dem Friedhof verabschieden. Mit einem Vorspiel zu „Bleib bei uns Herr“ von Traugott Fünfgeld, „Befiel du deine Wege“ und dem Schlußchoral aus der Johannespassion „Ach Herr, lass dein lieb Engelein“ konnten wir der Familie hoffentlich ein wenig Trost spenden.

Erster Auftritt trotz Corona

Dieser war am 19.9.2020 der Abschied von Thilo Ratai, der einige Jahre den Kirchenchor leitete und wir mit ihm und auch dem Chor immer wieder gemeinsame Gottesdienste oder Konzerte gestalteten. Wegen der eingeschränkten Personenzahl in der Kirche wurden 2 Gottesdienste angeboten und da konnten wir die „Lüftungspause“ nutzen, um vor der Kirche unter Wahrung der Abstandsregeln ein paar Stücke zu spielen und das bei bestem Herbstwetter. Dazwischen gab es Dankesworte und so gestaltete sich der Abschied zu einer launigen Veranstaltung, die sowohl uns als auch den Zuhörern nach der langen Pause gut gefallen hat.

Hochzeit im Thaddenpark

Am 20. Juni feierten Dominik und Sarah ihre Trauung im Thaddenpark mit entsprechenden Abstand und Mund-Nasenschutz. Das Wetter war gut, sodass die Trauung im Freien vor der Kapelle des Thaddenparks stattfinden konnten. „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ – unter diesen Klängen zog die Braut mit ihrem Vater zum Altar. Auch alle anderen Lieder durften von der Gästeschar nicht gesungen, höchstens gesummt werden, selbst im Freien muss die Aersolbildung vermieden werden. Diakon Thomas Pilz gestaltete den geistlichen Teil der Trauung sehr persönlich. Mit „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“ zum Auszug endete für uns der erste Einsatz nach vielen Wochen.

Langsam geht es wieder los …

Lange vor der Pandemie mit Corona hatte uns unser ehemaliger Bläser Dominik Dommermuth angefragt, ob wir am 20. Juni bei seiner Hochzeit spielen würden. Dies wurde bei der Generalversammlung im Januar besprochen und es fand sich eine kleine Schar, die sich dazu bereit erklärten. Bis kurz vor dem Termin war es nicht klar, ob und wie ein Musizieren bei immer noch recht strengen Coronaregeln möglich sein würde.

Die erste Probe dazu fand am 19. Juni im Hof unseres Vorstandes Jens statt, der inzwischen Vater einer kleinen Tochter geworden war.

5 Bläser waren anwesend und wir erarbeiteten ein choralgebundenes Programm für die Trauung.

Shutdown durch Covid-19

Und dann kam Corona oder auch Covid-19 genannt, der Virus, der schlichtweg alles zum Erliegen brachte und ebenfalls vorerst und nicht absehbar unsere komplette Jahresplanung zunichte machte. Proben, Gottesdienste und Auftritte jeder Art wurden ab dem 13. März 2020 untergesagt, zu Hause bleiben und Abstand halten war die Devise.

Ostern ohne Blasen auf dem Friedhof und ohne Gottesdienst war bisher undenkbar und in diesem Jahr dank des Shutdowns leider Realität. Bis weit nach Pfingsten reichte diese Verordnung, Aufenthalte oder gar Proben in geschlossenen Räumen war wegen der Aerosolbildung untersagt, Abstandsregeln hätten in Gottesdiensten (die meist nur online stattfanden) und bei Proben eingehalten werden müssen, die nicht zu realisieren waren.

Da wir ja auch (noch) kein Gemeindehaus haben in Edingen, war an Probe nicht zu denken. Erst im Juni wurden die Regeln auch von der Landeskirche gelockert, zumindest im Freien war mit entsprechendem Abstand wieder eine Probe möglich.

In vielen Bereichen des alltäglichen Lebens spürte jeder, was jetzt plötzlich fehlte und vor Corona so selbstverständlich, ja auch beliebig war. Die Proben und die Auftritte in Gottesdiensten oder bei Festen und auch die Pflege der Gemeinschaft gehörte definitiv zu den Dingen, die jeder Bläser oder Sänger nun schmerzlich vermisste.